Solidaritätserklärung mit den Studierenden in Neu-Delhi

In seiner 112. Sitzung hat sich der StuRa im Namen der gesamten Studierendenschaft der Universität Heidelberg solidarisch mit den Studierenden der Jawaharlal-Nehru-Universität in Neu Delhi erklärt, die sich insbesondere im Januar 2020 schweren Angriffen ausgesetzt sahen. (Mehr zu den Hintergründen findet sich u.a. hier.)

Die gesamte Solidaritätserklärung im Wortlaut:


Die Verfasste Studierendenschaft der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg verurteilt die gewalttätigen Übergriffe vom 5. Januar 2020 auf Studierende und andere Universitätsangehörige der Jawaharlal Nehru University New Delhi, bei der nach Berichten [1/2] mehr als 40 Personen, teilweise schwer, verletzt wurden. Wir erklären wie auch zuvor das Südasien-Institut [3] unsere Solidarität mit der Studierendenvereinigung der JNU, insbesondere mit der gezielt attackierten Vorsitzenden der Studierendenvertretung Aishe Gosh.

Die Übergriffe fanden während einer friedlichen Versammlung statt, bei der Studierende und Dozierende gemeinsam über Maßnahmen gegen eine von der Verwaltung angestrebte Erhöhung der Wohnheimgebühren berieten. Verantwortlich für den Angriff waren Mitglieder der hindunationalistischen Studierendenorganisation ABVP (Akhil Bharatiya Vidyarthi Parishad) [4/5], die der faschistischen Bewegung Rashtriya Swayamsevak Sangh (RSS) angehören, deren politischer Arm die Regierungspartei Indiens BJP (Bharatiya Janata Party) ist. Von Augenzeugen wird berichtet, dass die Polizei nicht eingriff und die Angreifer zu gewähren lassen schien.

Der Studierendenrat appelliert an die Universität Heidelberg und alle deutschen Universitäten sowie an die Jawaharlal-Nehru-Universität und alle indischen Universitäten, sich für die Sicherheit der lokalen und internationalen Studierenden in dem ihnen möglichen Maße einzusetzen. Offener Meinungs- und Gedankenaustausch in der Universität und über diese, z.B. betreffend dem Zugang zu Universitäten sowie den sozialen und wirtschaftlichen Belangen der Studierenden, ohne Gewalt oder sonstige Repressalien befürchten zu müssen, ist eine notwendige Grundlage für Forschung und Lehre. Es ist die Aufgabe aller Universitäten, diese Freiheiten und Rechte zu achten und sich für deren Förderung einzusetzen.

Um diese Ziele durchzusetzen, setzen wir uns mit anderen VS und AStA in Kontakt, um ähnliche Beschlüsse wie diesen durchzusetzen. Wir berichten über unsere Social Media Kanäle über den Verlauf der Proteste, um Öffentlichkeit für das Thema zu schaffen.


Zusätzliche Infos zu u.a. der Antragsbegründung und den Debattenbeiträgen finden sich im Sitzungsprotokoll (TOP 6.1).


Photo: CC BY-SA 3.0 by Subhashish Panigrahi | (URL)