Lehrerzimmer #2/2023

Liebe angehende Lehrer:innen (oder polyvalent-noch-nicht-ganz-Entschiedene ;)),

Willkommen im Sommersemester! Wir hoffen, ihr konntet in der vorlesungsfreien Zeit neben Praktika und Hausarbeiten auch noch ein bisschen Ferien oder gar Urlaub genießen – oder kommt bis zum Vorlesungsbeginn am 17. April noch dazu.

Ganz ohne Input ist aber ja auch doof, deshalb haben wir in der neuen Newsletter-Ausgabe folgende Themen für euch:

  1. Einladung zum Brunch am 12. April
  2. Uniweite Lehramtsgremien – Mitglieder gesucht
  3. Was ist der AK Lehramt – und warum gibt es (noch) keine Lehramtsfachschaft?
  4. Kommunikation mit dem Sozialreferat wegen SPS-Kosten
  5. Kostenlose Zusatz-Angebote für LA-Studierende
    1. 5.1 Erste-Hilfe-Kurs für Referendariats-Bewerber:innen
    2. 5.2 Mental Health First Aid Ausbildung
    3. 5.3 Zusatzqualifikationen der HSE
  1. AK Lehramt und warum die Credit Suisse gescheitert ist
  2. Fundstück der Woche: Kinderrechtsportal

1. Einladung zum Brunch am 12. April

Der AK Lehramt ist ja normalerweise für seine Waffel-Expertise bekannt, aber nun wagen wir uns gleich an einen ganzen Brunch – und du bist herzlich dazu eingeladen! Wir treffen uns in der Woche vor Semesterbeginn, am Mi, 12.04., um 10 Uhr in der Sandgasse 7. Dort wird gemeinsam gegessen und getrunken, geschwätzt und vernetzt. Bring gerne alle Lehramtsstudis und -interessierte mit, die du finden kannst! Wir stellen grundsätzlich das Essen und Trinken, man darf gerne was mitbringen, muss aber nicht. Gleiches gilt für die Anmeldung: Eine kurze Nachricht per Mail oder Instagram, dass du dazukommen möchtest, hilft bei der Planung – muss aber nicht, du bist auch spontan willkommen. Wir freuen uns auf dich!

2. Uniweite Lehramtsgremien – Mitglieder gesucht

Wie oft schon in den Fächern, so sind auch auf der uniweiten Ebene die Zuständigkeiten fürs Lehramtsstudium nicht so klar. Für genuine Fachfragen ist zwar das Fach bzw. die Fakultät zuständig (schon das ist nicht einheitlich, aber klarer…) – für übergreifende Fragen gibt es aber keine zentrale zuständige Stelle – außer das Land regelt den Sachverhalt über Rahmenvorgaben. An der Uni sind für verschiedene Themen und Belange verschiedene fachüberreifende Gremien und Austauschrunden, teilweise aber auch die Fakultät für Verhaltens- und empirische Kulturwissenschaften zuständig. Am Ende beschließt fast alles der Senat.

  • Eines der uniweiten Gremien ist der Gemeinsame Lenkungsausschuss, aus dem im letzten Lehrerzimmer berichtet wurde und in dem die konkreten Studienbedingungen des Lehramtsstudiums und die Kooperation zwischen Uni und PH im Vordergrund stehen.
  • Wichtig ist außerdem der HSE-Rat, der sich mit allen grundsätzlichen Angelegenheiten der Heidelberg School of Education (HSE) befasst. Er berät dessen Direktorium in fachlicher Hinsicht und bringt Vorschläge zur Weiterentwicklung der Zusammenarbeit beider Hochschulen in der Lehrer*innenbildung ein.
  • Zusätzlich gibt es noch eine informelle AG des Lenkungsausschusses zum Thema Verschränkungsmodule, die sich auch über interessierte Studierende freut, die von ihren Erfahrungen mit Verschränkungsmodulen berichten oder auch neue Konzepte mitplanen wollen.

Aktuell werden für alle drei neue Mitglieder und Stellvertreter:innen für die kommende Amtszeit gesucht. Sie beginnt nach der Wahl im StuRa und endet im März 2024. In allen genannten Gremien finden zwei bis maximal drei Sitzungen im Jahr statt

oder ihr könnt euch auch beim AK Lehramt informieren – zum Beispiel beim Lehramts-Brunch am 12. April.

3. Was ist der AK Lehramt – und warum gibt es (noch) keine Lehramtsfachschaft?

Oft werden wir gefragt, warum es keine Lehramtsfachschaft gibt. Die Kurzantwort ist: weil es keinen Lehramsbachelor gibt – denn eine Fachschaft definiert sich über Studiengänge, die ihr zugeordnet sind. Einer Lehramtsfachschaft wären nur die Master of Education-Studiengänge zugeordnet und nicht die vielen polyvalenten Bachelor-Studierenden mit der Absicht später in den Master of Education zu studieren zu wechseln – die man nicht von denen unterscheiden kann, die das nicht wollen.

Außerdem müsste man überlegen, ob die Lehramtsstudierenden weiterhin in ihrer “Fach-Fachschaft” Mitglied bleiben sollen. Wären die Master of Education-Studierenden nur Mitglied in der Lehramtsfachschaft, müsste sich diese um alle Details des Masterstudiums aller Lehramtsfächer kümmern – was schwierig wäre. “Nur” mit den übergreifenden Fragen des Lehramtsstudiums (Praktika, Begleitstudium, etc.) könnte sich eine Lehramtsfachschaft aber gut befassen — und darauf konzentrieren wir uns im AK Lehramt schon lange und überlassen Fachliches den Fachschaften in den Fächern.

Vereinfacht gesagt sind daher aktuell die Fachschaften im Fach unterwegs (nicht nur zum Lehramt) und der Arbeitskreis Lehramts kreist in seinen Aktivitäten um die fachübergreifenden Lehramtsthemen. Der AK Lehramt ist quasi die Lehramtsfachschaft und gerade weil er ein AK ist, können auch alle Lehramtsstudierenden dort mitmachen. Für viele klingt Arbeitskreis aber nach einem unverbindlichen losen Zusammenkommen ohne jede Kontinuität- und andere wissen auch gar nicht, dass es den AK Lehramt gibt. Daher überlegen wir im AK Lehramt gerade, ob es nicht besser wäre, eben doch eine Lehramtsfachschaft zumindest für die Master-Studierenden zu konstituieren.

Wenn man dann noch den polyvelente Bachelor abgeschaffen und einen Bachelor of Education einrichten würde, kämen auch die Bachelor of Education-Studierenden zur Lehramtsfachschaft dazu. Vielleicht wäre das auch insgesamt besser für die Durchsetzung der Interessen der Lehramtsstudierenden. Nicht nur, weil es eine Lehramtsfachschaft gäbe, sondern vor allem auch, weil auch den Fächern oft nicht klar ist, wer bzw wieviele Studierende auf Lehramt studieren und man diese Studierenden auch nicht so richtig erreicht… Wer weiß…

Was meint ihr? Welche Vor- oder Nachteile einer Lehramtsfachschaft wären für euch relevant? Wir freuen uns sehr über Rückmeldungen dazu – per Mail, auf unseren Sitzung oder beim Lehramtsbrunch am 12.04.

4. Kommunikation mit dem Sozialreferat wegen SPS-Kosten

Das Schulpraxissemester (SPS) ist ein unbezahltes Praktikum. Gleichzeitig wird immer sehr deutlich kommuniziert, man solle das komplett in Vollzeit machen und nichts anderes nebenher (was man ja auch möchte, um möglichst viel von der Praxis mitzubekommen). Dadurch können einige Studis aber ihre Nebenjobs für einige Monate nicht ausführen, müssen pausieren oder gar kündigen. Oder brauchen das Geld so dringend, dass sie neben einem Vollzeitpraktikum auch noch Teilzeit arbeiten müssen, was sehr belastend ist. Noch dazu hat man nicht nur weniger Verdienstmöglichkeiten, sondern auch höhere Kosten (zum Beispiel Fahrtkosten, die nicht übernommen werden, oder Materialien für den Unterricht, wenn die Schule nicht gut ausgestattet ist). Betrifft das auch dich?

Um Studierende mit großer finanzieller Belastung gibt es das Sozialreferat des StuRa. Das überlegt gerade, einen Sonderposten zur Unterstützung bei den Kosten während des SPS einzurichten oder anderweitig Unterstützungsmöglichkeiten zu sammeln. Wir suchen dafür Leute, die berichten können, welche Kosten für sie anfielen, wie das SPS mit dem Nebenjob (nicht) vereinbar war, welche finanzielle Belastungen das unbezahlte Praktikum für sie bedeutet hat und was ihnen dabei geholfen hätte. Wärst du bereit für ein Gespräch mit dem Sozialreferat? Oder einen kleinen Bericht zu schreiben? Dann wende dich direkt ans Sozialreferat oder melde dich gerne bei uns als AK, wir vermitteln den Kontakt. Wir freuen uns sehr, wenn du deine Erfahrungen teilst – nur so können wir für die zukünftigen Studierenden im SPS Unterstützungsstrukturen schaffen. Du kannst zum Beispiel zu unsrem Brunch am 12. April kommen.

5. Kostenlose Zusatz-Angebote für LA-Studierende

5.1 Erste-Hilfe-Kurs für Referendariats-Bewerber:innen

Wer sich bis im Juni für das Referendariat bewerben möchte, muss vorher einen Erste-Hilfe-Kurs absolvieren und nachweisen. Dazu gibt es auf der Seite http://www.lehrerberatung-bw.de auch für den Standort Heidelberg kostenlose Angebote. Die kompakten eintägigen Kurse finden statt am Di, 18.4. oder am Di, 25.4. oder am Di, 2.5. Wer sich als Lehramtsstudi anmeldet, bekommt die 45€ Anmeldegebühr erlassen – dafür zahlt man mit ein wenig Zeit: Der Kurs beinhaltet auch einen 50-minütigen Vortrag “Finanztipps zum Start ins Ref”. Das wird vielleicht interessant, vielleicht auch eher nervig, aber vermutlich aushaltbar und ist insgesamt eine coole Möglichkeit, mit anderen Lehramtsstudis kostenlos einen Erste-Hilfe-Kurs zu machen, der auch in den behandelten Beispielen auf Schulsituationen ausgerichtet ist. Also wer noch keinen Platz für einen Kurs hat: Geht auf die Homepage und meldet euch an, die Plätze sind begrenzt!

5.2 Mental Health First Aid Ausbildung

Erste Hilfe gibt es nicht nur für physische Verletzungen, auch die Unterstützung bei psychischen Beschwerden und Fürsorge für die mentale Gesundheit sind wichtig – erst recht in einer Schule, in der es vielfältige Sozialstrukturen und persönliche Kontakte gibt. Das ZI (Zentral-Institut für seelische Gesundheit) in Mannheim bietet eine zertifizierte “Mental Health First Aid”-Ausbildung an, die in 12 Stunden, verteilt auf 4 Präsenz- oder 6 online-Termine, das entsprechende Grundlagenwissen vermitteln und in Fallbeispielen praktisch üben, Menschen bei psychischen Gesundheitsproblemen hilfreich zur Seite zu stehen. Neben hilfreichem Wissen und mehr Sicherheit im Umgang mit Kolleg:innen, Schüler:innen und Freund:innen kann man dabei auch ein Zertifikat erwerben, das bei Bewerbungen hilfreich sein kann.

Wir prüfen gerade, ob wir über QSM-Gelder die Kosten für einen Kurs (ca. 200-250€) für einige Lehramtsstudierende ganz oder zumindest teilweise übernehmen können. Auch wenn es noch nicht ganz feststeht, würden wir gerne schonmal fragen: Hättest du Interesse an einem solchen Kurs? Könntest du dir vorstellen, einen solchen Kurs in den kommenden 1-2 Semestern zu machen? Dann melde dich gerne bei uns und wir schauen weiterhin, wie wir die Finanzierung unterstützen können.

QSM steht für Qualitätssicherungsmittel, davon hatten wir auch schon in einigen der letzten Ausgaben berichtet. Wenn ihr mehr wissen wollt, kommt gerne zu unserem Brunch am 12.04.

5.3 Zusatzqualifikationen der HSE

Neben den Fachinhalten warten im Lehramt später viele weitere Themen und Herausforderungen auf Lehrkräfte. Um sich auf diese vorzubereiten und Einblicke in Querschnittsthemen zu gewinnen, die in allen Fächern vermittelt werden sollen, gibt es bei der Heidelberg School of Education (HSE) die Möglichkeit, Zusatz-/Querschnittsqualifikationen (ZQQ) zu machen. Das sind Zertifikate zu einzelnen Themenbereichen, die 10-15 ECTS umfassen – man muss sie aber nicht ganz absolvieren, sondern kann aus allen ZQQs auch einfach einzelne Veranstaltungen besuchen. Die Themen sind:

  • Nachhaltigkeit
  • Mehrsprachigkeit im Fachunterricht
  • Informations- und Medienkompetenz
  • Ethische Herausforderungen im schulischen Kontext
  • Chinakompetenz für die Schule

Wir können euch diese kostenlosen Zusatzangebote mit vielen engagierten Dozierenden nur wärmstens empfehlen! Schnuppert gerne mal in einen Bereich hinein, der euch interessiert.

6. AK Lehramt und warum die Credit Suisse gescheitert ist

Wie wichtig Zusatzqualifikationen sind, um Schüler:innen auf die Zukunft vorzubereite, sieht man am Scheitern der Credit Suisse – und eigentlich ist der AK Lehramt daran schuld. Wirklich! es ist nämlich so: “Wir von der Credit Suisse tragen keine Schuld an unserem Scheitern. Der wahre Grund hinter unserer Krise ist der Mangel an Lehrern für den Bereich Finanzwesen. Schülerinnen und Schüler müssen in der Schule besser auf die Herausforderungen der globalen Bankenwelt vorbereitet werden, um sicherzustellen, dass wir in Zukunft erfolgreicher sind.” Vielleicht ist aber auch Toblerone, Pestalozzi oder das Wetter schuld – seht selbst:

7. Fundstück der Woche: Kinderrechtsportal

Wir wurden auf das Kinderrechte-Portal aufmerksam gemacht, das sich insbesondere an pädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte richtet. Auf der Seite https://kinderrechte-portal.de/ finden sich umfassende Materialien mit pädagogischem und kinderrechtlichem Bezug haben und Verbindung  zur Praxis und Lebensrealität von Kindern und Jugendlichen. Die zahlreichen Bildungsmaterialien sind für die pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und/oder für die Kompetenzerweiterung pädagogischer Fachkräfte und Lehrkräfte  anwendbar und stammen vor allem von den Mitgliedsorganisationen des Netzwerks Kinderrechte. Sie können nach Themenfeld und Medienart sortiert und gefiltert werden und sind auch für den digitalen Unterricht einsetzbar und bieten viele Ideen und konkrete Handlungsvorschläge für die praktische Integration von Kinderrechten im pädagogischen Alltag.

Wir freuen uns immer über Hinweise fürs Lehrerzimmer und noch viel lieber würden wir einige unserer Leser:innen gerne persönlich treffen. Ratet mal wo? genau! beim Lehramts-Brunch am 12.04. um 10:00!

Wir freuen uns auf euch!

Euer AK Lehramt

Ayline, Daniel, Felicitas, Kirsten, Lars, Sabrina, Tabea, Tatjana