Inhalt sucht Struktur

Am 4. Juli beschloss der StuRa die Erstellung eines übersichtlichen Leitfadens gegen grenzüberschreitendes Verhalten und sexualisierte Gewalt. Dieser soll sowohl Handreichungen für die praktische Awareness-Arbeit bieten als auch die Grundlagen für eine übergeordnete Awareness-Struktur der VS bieten. Zur Umsetzung dieses wichtigen Inhalts – solch ein Leitfaden schreibt sich nicht von alleine – wurde der AK Strukturen gegründet.

Er beschäftigt sich mit Awareness-Arbeit und dem Aufbau von Strukturen gegen grenzüberschreitendes Verhalten. Das Ergebnis soll ein übersichtlicher Leitfaden über die universitären und außeruniversitären Strukturen sein – solche, die bereits existieren und solche, die noch aufgebaut werden müssen. Der Leitfaden soll den Fachschaften ermöglichen, Kontrolle über die Strukturen zu haben und dafür adäquate Hilfe und Ausbildung erhalten zu können. Zugleich sollen einheitliche Standards Schutz vor grenzüberschreitendem Verhalten und sexualisierter Gewalt gewährleisten. Eine in Grundzügen einheitliche Awarenessstruktur ist für Betroffene wichtig, um schnell Zugang zu Ansprechpersonen zu haben und um sich darauf verlassen zu können, dass diese auch dafür qualifiziert sind.

Für den Leitfaden soll ausformuliert werden, was grenzüberschreitendes Verhalten ist und was Awareness-Leitsätze sind, ausgerichtet auf die Bedürfnissen der Betroffenen und orientiert an den drei Bereichen Prävention, Intervention, Aufarbeitung/Nachsorge. Es wird konkrete Hinweise für die interne Organisation geben: wie kann man Awarenesspersonen in der FS implementieren?, an wen kann man sich wie wenden?, wie funktionieren Buddysysteme und Supervisionsgruppen? Der Leitfaden ist von Studierenden für Studierende gedacht und soll Fachschaften in ihrer Awareness-Arbeit unterstützen und leiten. Auch Übersichten über Anlaufstellen, Angebote für Fortbildungen oder Zuständigkeiten bei Beschwerden soll es geben, ebenso eine Zusammenfassung der rechtlichen Grundlagen und Anregungen für die Politische Arbeit: wie kann man der Uni Druck machen, dass sie etwas gegen übergriffige Personen unternimmt.

Der Leitfaden ist mit den entsprechenden Ordnungen, die die Grundlagen für Strukturen setzen könnten, dem StuRa binnen 12 Monaten vorzustellen, damit der StuRa dann im Rahmen seiner Befugnisse über diese Vorschläge entscheidet. Zuständig für die Erstellung des Leitfadens ist ein AK Strukturen, gebildet aus den Fachschaften, der anfangs – konkret 3 Sitzungen – durch die “zentrale Ebene” in Gestalt des Sozialreferats unterstützt wird, anschließend sollen die beteiligten Fachschaften den AK selber organisieren.

Allerdings sind noch zu wenige bei den Treffen dabei, um dieses Projekt erfolgreich anzugehen. Der AK wünscht sich, dass sich alle Fachschaften einbringen und bei der Ausarbeitung und den
dazugehörigen Diskussionen mitarbeiten, da es gerade um sie geht. Das erstaunt etwas, denn eine Anfrage der bereits im AK Aktiven ergab dass es in der Awarenessarbeit auf Fachschaftsebene bereits viele Wünsche zu Strukturen gibt, die man aufgreifen könnte

Auf den Treffen gibt es übrigens auch immer die Möglichkeit, mit anderen Fächern in Kontakt zu treten und Erfahrungen miteinander auszutauschen. Je mehr verschiedene Perspektiven in die Sitzungen eingebracht werden, desto besser können die verschiedensten Belange und Thematiken abgedeckt werden. Fachschaften erhalten dort auch erste Impulse für den Aufbau eigener fachschaftsinterner Strukturen. Der AK ruft daher alle Fachschaften auf, sich zu beteiligen: Was funktioniert bei euch schon gut? Was überhaupt nicht? Wo gibt es Probleme? Welche Strukturen existieren bereits?

Noch einmal trifft sich der AK in der Vorlesungszeit, diesen Mittwoch von 19 – 21 Uhr, ab dem Wintersemester könnte sich das ändern und der AK würde den Termin gerne mit allen Interessierten absprechen – und Ferientreffen festlegen.

Fragen, Anmerkungen, Kritik und Feedback könnt ihr uns ab sofort über diese E-Mail-Adresse (awareness.leitfaden@stura.uni-heidelberg.de) zukommen lassen. Hier findet ihr die Seite des AK Strukturen.