Rundmail: Drei Ratschläge für alle Erstis

Niemand von uns Studierenden hat es gerade leicht. Alle Erstsemester trifft die Folgen der Corona-Pandemie aber besonders schwer. Wie Kommiliton*innen kennenlernen? Wie im Uni-Alltag zurechtfinden? Wie es schaffen, nicht durchzudrehen?

Gestern haben wir uns mit einer Rundmail an alle Studienanfänger*innen gewandt und versucht, ihnen ein paar Erfahrungswerte und Empfehlungen mit auf den Weg zu geben. Quasi zusätzlich zu unseren Tipps zum Studienbeginn und all den Infos, die sie schon von ihren Fachschaften und Fächern erhalten haben. Unsere drei Ratschläge – die natürlich auch für höhere Semester hilfreich sein dürften – haben wir hier für euch dokumentiert:



– English Version below –

Liebe*r Ersti – im Bachelor, Master oder Staatsexamen,

seit sechs Wochen studierst du nun an der Uni Heidelberg. Wir hoffen, dass du gut im Semester angekommen bist, auch durch die Ersti-Einführung deiner Fachschaft(en). Im Folgenden möchten wir – deine Studierendenvertretung – dir drei Ratschläge mit auf den Weg geben, die dir bei der Gestaltung deines Studiums weiterhelfen sollen:

Erstens: Bilde Banden und bring dich ein!

Jede*r, die*der neu in einem Studiengang ist, möchte neue Leute kennenlernen. Das ist in Zeiten, in denen fast keine Präsenzlehre stattfindet, nicht so leicht wie sonst. Das Gute dabei ist: Es geht allen anderen genauso wie dir, da jede*r sich ein neues soziales Umfeld aufbauen will!

In der Uni
Sei kreativ: Du kannst bei Videokonferenzen mit jemandem, die*der dir sympathisch erscheint, im privaten Chat oder in Break-out-Sessions Kontakt aufnehmen, deine*n Dozent*in bitten, Kleingruppenarbeit durchzuführen, damit ihr euch untereineinander im kleinen Kreis kennenlernen könnt, oder dich über eine Gruppe in einem sozialen Netzwerk oder Messenger mit deinen Kommiliton*innen vernetzen.

In der Freizeit
Theater und Museen sind zu, aber das studentische Leben geht weiter! In Heidelberg gibt es zahlreiche Gruppen, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen, politische Debatten organisieren, Schüler*innen unterstützen oder sich bei uns in der Studierendenvertretung einbringen. Bei unseren digitalen Engagier-Dich-Tagen im Oktober haben sich viele dieser Gruppen vorgestellt – die Präsentationen sind noch online. Wenn du auf der Suche nach spannenden Einblicken und Erfahrungen neben dem Studium und nach Menschen, die dein Interesse teilen, bist, schreib ihnen eine Mail und mach mit!

Zweitens: Stell Fragen und hak nach!

Wenn man neu an der Uni oder in einem Studiengang ist, ergeben sich viele Fragen. Und die stellt man besser einmal zu viel, als einmal zu wenig!

Frag deine Dozierenden
…wenn du etwas in einer Veranstaltung nicht verstehst – es wird noch andere geben, die sich dasselbe fragen wie du.
…wenn du keine Ahnung hast, wie man ein Referat an der Uni hält.
…wenn du unsicher bist, wie man sich auf die Prüfung vorbereitet.
…wenn du nicht weißt, wie die Prüfung am Ende des Semesters ablaufen soll.

Frag deine Kommiliton*innen
…wenn du etwas in einer Veranstaltung nicht verstehst.
…wenn du wissen willst, wie gut sie mit dem Stoff zurecht kommen.
…wenn du dich gerne austauschen oder zu zweit oder zu dritt lernen möchtest.

Frag deine Fachschaft
…wenn du Angst hast, zu viel oder zu wenig für dein Studium zu tun – dort sind auch Studierende aus höheren Semestern, die dir Tipps geben können.
…wenn du Probleme mit Dozierenden hast.
…wenn du wissen möchtest, welche Ansprechpartner*innen es in deinem Institut gibt.

Drittens: Besondere Zeiten erfordern besondere Ideen

Selbstfürsorge
Gerade jetzt fühlen sich viele Menschen überfordert mit der Bewältigung von Aufgaben. Das ist okay! Wir alle machen gerade eine schwierige Zeit durch. Folgende Regeln können dir dabei helfen:

  • Nimm dir “Klar-Komm-Zeit” -> Was ist meine Tagesration an Kraft und Emotionen? Wenn sie leer ist, naja, dann eben morgen wieder.
  • Sag “Nein” -> Ich kann heute, jetzt, da nicht. Keine Kraft, keine Lust. Das ist alles vollkommen okay!
  • Mach “Spaß”-Sessions -> Nimm dir regelmäßig Zeit für Dinge, die dir Spaß machen. Plane sie fest in deine Tagesroutine ein, damit du etwas hast, worauf du dich freuen kannst.
  • Mach einfach was -> beschäftige dich z.B. mit Origami, Zeichnen, Lesen, Musik und Hörbüchern, Spazierengehen, aktiv Langweilen!, Tagebuch Schreiben, Instrument Spielen/Lernen, Kochen – Da alle genannten Empfehlungen nur Ideen sind: Jeder Mensch tickt andersHör auf dein Bauchgefühl und mach, was dir gut tut!

Routine
Menschen kommen in Krisen mit einem geregelten Tagesablauf besser klar. Deshalb hier vier Anregungen, die du sofort zuhause umsetzen kannst, um einem Wintertief vorzubeugen:

  • Fester Schlaf-Wach-Rhythmus
  • To-Do-Listen mit Basics (z.B. Bett machen, Zähne putzen, E-Mails checken, Pflanzen gießen, Essen machen)
  • Spazierengehen (oder wenigstens vom Schreibtisch aufstehen, durch die Wohnung laufen und aus dem Fenster gucken)
  • Sich bei anderen erkundigen (Wie geht es anderen? Braucht jemand deine Unterstützung?)

Unterstützungangebote
Jede*r kann in eine seelisch belastende Lebenssituation geraten. Bei Konfliktsituationen und persönlichen Belastungen infolge der Coronakrise, bei depressiven Verstimmungen, belastenden Lebensereignissen, Prüfungsängsten und sonstigen Ängsten und Hemmungen, Partnerschaftsproblemen u.v.m., bist du jedoch nicht allein: Die psychosoziale Beratung für Studierende (PBS) des Studierendenwerks bietet dir in allen persönlichen Konfliktsituationen kostenfrei fachkundigen Rat – und das auch online und anonym.
Vielleicht denkst du gerade an jemanden, der*dem Unterstützung gut tun würde? Dann mach’ sie*ihn auf das Angebot aufmerksam!

Wir wünschen dir, dass du in den Weihnachtsferien Energie für das nächste Jahr schöpfst und mit viel Schwung in die zweite Hälfte des Semesters startest!

Deine Studierendenvertretung

Du möchtest bei uns mitmachen? Dann schau auf unserer Website vorbei – wir freuen uns immer über neue Leute!
Wenn du wissen möchtest, was bei uns und an der Uni los ist, abonnier unsere Facebook- oder Instagram-Seite!



Dear freshmen – may it be Bachelors, Masters or State Examination,
you’ve now been studying at Heidelberg University for over six weeks. We hope, you were able to settle quite well, perhaps also thanks to the assistance and introduction of your Fachschaft(en). In the following we – your Student Council – want to help you along with your studies by giving you three pieces of advice:

Firstly: Form groups and get involved!

Anybody who’s new to a course of study want to meet new folks. In times of hardly any face-to-face teaching, this can prove to be more difficult than usual. The good thing is: Everbody else feels the same and wants to build a new social environment.

At university
Be creative: During conference calls you could get in touch with people via direct messaging or in break-out-sessions. Perhaps ask your teacher to work in smaller groups, so you can get to know each other in a more private setting. Try building bonds with your fellow students via social media (groups) or messenger apps.

During leisure
Theaters and museums are sadly closed, but student life continues! In Heidelberg there are numerous groups, which advocate for sustainability, organize political debatessupport pupils with their schoolwork or participate in the Student Representative Body. Many of these groups introduced themselves at our digital “Engagier-Dich-Tage” (Participation Days) in October – here you can find the presentations available online. If you’re on the look out for exciting insights and experiences whilst studying as well as for people who share your interests, send them an e-mail and participate, too!

Secondly: Ask questions and follow up!

Whenever you’re new to a university or a course of study, a variety of questions might arise. And it’s always better to ask one too many times, than one too few.

Ask your lecturers
…if you’re having problems during a lecture and don’t understand what they’re trying to convey – others will probably have the same question!
…if you’re unsure about how to give a talk at a university.
…if you’re unsure about how to prepare for the exams.
…if you don’t know how the exam will take place.

Ask your fellow students
…if you didn’t understand something during a lecture.
…if you’d like to know how they’re dealing with the courses’ content.
…if you’d like to study with them or just want to talk.

Ask your Fachschaft
…if you’re concerned you might be doing too little or too much work for your studies – there are usually also students from higher semesters in the Fachschaft, who can give you advice.
…if you’ve got problems with your teachers.
…if you want to know, who you can talk to at your institution.

Thirdly: Special times require creative ideas

Self care
Especially at times like these, a lot of people are feeling overwhelmed and exhausted by the tasks on hand. That’s totally okay! We all are dealing with this, too. The following rules could help you persevere:

  • Take “time to deal with it” -> Do I still have enough energy today? If it’s drained, continue tomorrow!
  • Say “No” -> I just can’t deal with any of this today, there, anywhere. No energy. I just don’t feel like it. That’s okay, take your time!
  • Do “fun” activities -> Regularly take time out of your day to do things you enjoy. Keep them steadily in your daily routine, so you have something to look forward to!
  • Just do “something” -> Try doing anything! How about Origami, drawing, reading, listening to music or audio books, take a walk, or actively be bored. Why not start writing a diary or start learning/play an instrument, cook something nice and treat yourself!
    These are just some ideas, every human is different and likes different things. Try to find things that you enjoy and make you happy to zone out.

Routine
A clearly structured daily routine can help you get through this crisis. Here are four tips, that you can easily implement in your day-to-day life at home:

  • A fixed rhythm for sleeping and being awake
  • To-Do lists with basics (e.g. brushing your teeth, checking your e-mails, watering your plants, etc.)
  • Taking walks (or at least getting up from your desk and walking through the room/flat und looking out of the window)
  • Checking up on others (How are others doing? Does somebody need your help?)

Offers of assistance and support
Anybody can get into a mentally stressful life situation. For situations of conflict, personal burdens due to the pandemic or feeling depressed, fears of exams, fears in general and inhibitions, relationship problems and so much more, there’s a place you will be heard. You are not alone: The psychosocial counseling service for students (PBS) of the Studierendenwerk offers support and advice to anyone in peril. Their services are free of charge and conducted by professionals – accessable even online and of course anonymously.
Perhaps you know someone, who might need support at the moment? Then just let him/her know about this service.

We hope, you’ll be able to refuel your energy during the holidays and will start the new year with a positive view on the second half of the term!

Your Studentent Representative Body

You want to participate, too? Then take a look at our website – we always happily welcome new people!
And if you want to know, what happening around you and at university, follow us on Facebook and Instagram!